Wochenendausbildungen Hypnose

Hypnoseausbildung: Bitte richtig!

1. Wochenendseminare/Kurse:

Kann die Hypnose - eine der umfangreichsten Methoden überhaupt (die Hypnose wird in anderen Ländern als Studienfach an der Uni gelehrt) - wirklich in kurzer Zeit sicher erlernt werden? Viele Menschen, die eine Hypnose-Ausbildung im Internet suchen, lassen sich von falschen Kriterien leiten: Geld und Zeit.

Sicherlich sollte sich eine Ausbildung im zeitlichen und monetären Rahmen befinden - sie sollte jedoch nicht einen Mangel an Qualität haben, denn sonst bringt all die Zeit- und Geldersparnis reichlich wenig.

Bei Wochenend-Ausbildungen muss man sich schlicht darüber im Klaren sein, dass entweder der praktische Teil der Ausbildung oder der theoretische Teil zu kurz kommt. Das ist ganz leicht zu erklären:

Eine fundierte theoretische Ausbildung und eine fundierte praktische Abrundung kann binnen dem Zeitrahmen eines Wochenendes gar nicht erreicht werden - ganz egal, wie gut der Ausbilder ist oder wie gut er sich präsentiert.

Bei diesen Ausbildungen gibt es meist massig Fortbildungen an weiteren Wochenenden (z.B. Seminar: Phobien und Angst). Selbst wenn Sie sich durch die einzelnen Kurse ausbilden lassen, heißt das noch lange nicht, dass Sie im Anschluss sicher mit dem - aus Zeitgründen oft mangelhaft präsentieren Wissen - auch wirklich erfolgreich arbeiten können. Sicherlich kann man mit den vielen Urkunden und Zertifikaten seine Praxis oder Wohnung schmücken - aber das alleine genügt nicht, wenn tatsächlich Menschen mit echten krankhaften Störungen zu Ihnen kommen und professionelle Hilfe benötigen.

Die Unterrichtszeit: Reicht das wirklich?

Meist werden die Hypnoseausbildungen an Wochenenden mit einer Unterrichtszeit von 7-9 Stunden pro Tag angegeben. Somit denkt der Teilnehmer, dass er 2x 7-9 Stunden reine Ausbildungszeit bekommt.

Die angegebene Unterrichtszeit in einer Wochenendausbildung ist jedoch definitiv nicht faktisch.

Das hat ebenfalls wieder einen logisch nachvollziehbaren Grund:

Sie reißen meist schon Freitags an. Dann begrüßen Sie den Ausbilder und die restlichen Teilnehmer. Danach checken Sie in Ihr Hotelzimmer ein. Samstag geht es dann meistens los. Sie haben nun einen ganzen Tag Ausbildung vor sich. Im besten Fall dauert der reine Unterricht insg. 4-5 Stunden. Warum nur 4-5 Stunden? Ganz einfach, weil Sie die vielen Pausen und das Essen mit einkalkulieren müssen. 4-5 Stunden sind sogar noch gut gerechnet. Die meisten Menschen können sich am Stück nicht all zu lange konzentrieren. Es werden also nicht nur lange Essenspausen gemacht - es werden auch Cafe und Kuchen Pausen durchgeführt, denn das Hotel will schließlich auch etwas verdienen. So viel tatsächliche Unterreichtszeit hat man demnach gar nicht an Wochenendausbildungen. Oftmals wird dieser Fakt von den Ausbildungsleitern dadurch kompensiert, in dem vor allem gegen Ende der Ausbildung ein paar spektakuläre praktische Hypnoseübungen präsentiert werden. Die Teilnehmer kommen ins Staunen und dieses Staunen wird verstärkt, wenn die Teilnehmer feststellen, dass sie selbst auch diese Phänomene hervorrufen können. Somit wird die Ausbildung als ein Erlebnis gespeichert und natürlch als Highlight beschrieben. Die Ernüchterung folgt recht zeitnah, wenn festgestellt wird, dass eigentlich gar nicht wirklich viel Inhalt unterrichtet wurde. Natürlich aus Zeitmangel!

Kostenersparnis - Wochenendausbildung

Ein Wochenendkurs, der mit teilweise 25-40 Teilnehmern gefüllt ist, verlangt natürlich andere Kosten, als eine fundierte Ausbildung mit überschaubarer Teilnehmerzahl. Wenn eine Ausbildung ihr Geld wert ist, dann wird das Geld auch gerne bezahlt, weil der Aufwand und der anschließende Nutzen richtig erkannt und richtig in Bezug gesetzt wird. Es wird mit "gut und günstig" geworben, aber kann dieses Versprechen auch eingehalten werden? Alleine die logische Betrachtungsweise verrät, dass diese Rechnung gegen Ende nicht mehr aufgeht. Wer in seine berufliche Weiterbildung und Zukunft investiert, setzt in der Regel das Wort Quälität vor das Wort Quantität. Eine wirkliche Kostenersparnis hat der Teilnehmer von Wochenendausbildungen oder Kurzseminaren daher nicht!

Resümee:

Es braucht etwas mehr, als ein paar Stunden Texte ablesen, um die Hypnose fachgerecht zur Anwendung zu bringen. Sicherlich hat der Teilnehmer am Stück viel mit der Hypnose zu tun (siehe Abschnitt über Zeit), aber ist dieses Wissen auch noch nach einem halben Jahr präsent? Sicherheit erlangt man vor allem durch Wiederholungen, Austausch, Begleitung und Übung. Nicht nur die praktische Anwendung ist wichtig, auch ein sinnvoller theoretischer Rahmen ist entscheidend, denn dieser macht die Praxis erst verständlich und gibt Möglichkeiten zur individuellen Erweiterung des Wissens! Beides - Theorie und Praxis - sollte Hand in Hand gehen und nichts sollte vernachlässigt werden. Nur für denjenigen, der damit einverstanden ist, dass sowohl Praxis als auch Theorie stark (!) reduziert ausgebildet werden, ist eine Wochenendausbildung "sinnvoll".